Donnerstag, 20. Dezember 2007

Grüße zum Weihnachtsfest

Während des Nüsseknackens im Advent fiel mein Blick auf unseren Nußknacker und ich erinnerte mich an dieses Gedicht von Hoffmann von Fallersleben.
Nußknacker,
Du machst ein grimmig Gesicht -
Ich aber, ich fürchte mich nicht:
Ich weiß, du meinst es gut mit mir,
Drum bring ich meine Nüsse dir.
Ich weiß, du bist ein Meister im Knacken:
Du kannst mit deinen dicken Backen
Gar hübsch die harten Nüsse packen
Und weißt sie vortrefflich aufzuknacken.
Nußknacker, drum bitt ich dich, bitt ich dich,
O knacke nur, knacke nur immerzu!
Ich will dir zu ehren
Die Kerne verzehren.
O knacke nur, knack knack knack! Immerzu!
Ei welch ein braver Kerl bist du!

Donnerstag, 11. Oktober 2007

25 Jahre Einsatz für Frauenrechte: das autonome Frauenhaus in Karlsruhe

- meine Gedanken zum Jubiläumstag am 11. Oktober 2007 -
„Das Private ist politisch!“ Unter diesem Slogan der „Neuen“ Frauenbewegung Anfang der 1970er Jahre erwachten viele Frauen in Berlin und anderswo aus ihrem Dornröschenschlaf, rieben sich die Augen und merkten, dass ihre Bedürfnisse, Sorgen und Ängste unerhört blieben – trotz GG-Artikel 3, Abs. 2 „Männer und Frauen“ sind gleichberechtigt“. Zu denen gehörte auch ich und erfuhr so auch von der „Frauenhausbewegung“. Fraueninitiativen unterschied-lichster Art brachten ein Tabuthema ans Licht , zettelten die öffentliche Auseinandersetzung der verschiedenen Formen von Gewalt gegen Frauen an und protestierten lautstark auf der Straße und in Medien gegen die gesellschaftliche Ignoranz der strukturellen Gewalt gegenüber Frauen und Kinder. Grotesk war, dass die Frauenbewegung beweisen musste, dass es Gewalt gegen Frauen überhaupt gibt und dass es kein privates Problem ist.

Nach Umzug von Berlin nach Karlsruhe fand ich Unterstützerinnen in der FDP für die Enttabuisierung des Themas Gewalt gegen Frauen. FDP- und SPD-Frauen erarbeiteten anfangs für ihre Parteien - später gemeinsam mit autonomen Frauen und Frauen aus Beratungsstellen - ein Konzept für ein „Selbstverwaltetes Frauenhaus für misshandelte Frauen und ihre Kinder“ in Karlsruhe. Auch hier, obwohl zwischenzeitlich Erfahrungsberichte des am 1. November 1976 in Berlin eröffneten ersten autonomen Frauenhauses bekannt waren, gab es starke politische Widerstände – nicht nur um den Begriff Autonomie und Selbstverwaltung. Die Frauen ließen sich nicht entmutigen und die gemeinsame überparteiliche Arbeit führte schließlich zum gemeinschaftlichen Erfolg: 1981 mit der Gründung des „Vereins zum Schutz misshandelter Frauen und deren Kinder“ und im Oktober 1982 mit der Aufnahme misshandelter Frauen und Kinder des inzwischen in Karlsruhe errichteten Frauenhauses. Später, im Jahr 1995, ist mit der Beratungsstelle „Haus 13“ ein weiteres Angebot des Vereins geschaffen worden, um Frauen beizustehen.

Nach 25 Jahren ist es trotz dieser Einrichtungen immer noch notwendig darauf hinzuweisen, dass Gewalt gegenüber Frauen und Kindern eine Verletzung der Menschenwürde ist und niemals toleriert werden darf.

Herzlichen Dank den Gründungs- wie auch den heutigen Vereinsfrauen - für unermüdliche gesellschaftliche und frauenpolitische Arbeit, wie auch für Eurer selbstloses ehrenamtliches Engagement.

Donnerstag, 16. August 2007

Samstag, 28. Juli 2007

TextMusikCollagen, szenische Lesungen, WortWechsel, Features ....

Marie Elisabeth Lüders und Erna Scheffler erinnern sich...

Ein fiktiver Dialog für drei Sprecherinnen

In lockerem Gespräch mit einer Moderatorin erzählen beide aus ihren Erinnerungen an die Weimarer Republik und die jungen Jahre der Bundesrepublik (bis 1957), die Entstehungs-geschichte zum ‚Gesetz über die Gleichberechtigung von Mann und Frau auf dem Gebiete des bürgerlichen Rechts (GleichberG)’. Lüders, “Scharfschütze des Wortes” und Scheffler,
‚Mutter der Gleichberechtigung’, lassen auch in ihren Alltag schauen.
Marie Elisabeth Lüders
Sie war eine der ersten Frauen im Reichstag, dem sie von 1919 bis 1930 angehörte. Unter dem nationalsozialistischen Regime kam sie mehrere Monate in Gestapo-Haft. Von 1949 bis 1961 war sie für die FDP Mitglied des Deutschen Bundestages und dessen (erste und bislang einzige)
Alterspräsidentin von 1953 bis 1961. Sie ist Ehrenbürgerin Berlins. Jahrzehntelang engagierte sie sich für die Gleichberechtigung der Frau, u.a. seit 1930 als Vorsitzende des Deutschen Akademikerinnenbundes. Ihre zahlreichen Veröffentlichungen und ihre wissenschaftlichen Arbeiten über die Frauen-bewegung sind anerkannt.
Erna Scheffler
Als erste und lange Jahre einzige Richterin am Bundesverfassungsgericht wirkte sie seit 1951 entscheidend an der rechtlichen Umsetzung des Artikels 3 Absatz 2 des Grundgesetzes, der die Gleichberechtigung von Frauen und Männern einfordert, mit. Auch als Mitglied des Verbands berufstätiger Frauen in Karlsruhe und als Bundesvorsitzende des Deutschen Akademikerinnen -bundes (DAB) engagierte sie sich für die Gleichberechtigung. Sie lebte in Karlsruhe, im Ortsteil Wolfartsweier. Nach ihr ist ein wissenschaftlicher Förderpreis für Frauen genannt, den der Soroptimist Club Karlsruhe alle zwei Jahre vergibt.

Text und Konzeption: Rita Fromm
Es lesen Rita Fromm, Nele Kemper und Annette Niesyto.